Spenden für unseren Bücherschrank auf dem ‚Naumann-Platz‘

Bildmontage in Schwarzweiß zeigt wo der Bücherschrank künftig stehen wird.
Um den Bücherschrank zu realisieren, bitten die Naumann-Nachbarn um Spenden aus dem Viertel. Benötigt werden rd. 4.000 €.
Bitte scannt den QR-Code, folgt dem Link zum Spendenkonto und lasst uns eine Spende da. Jeder Betrag hilft! Vielen Dank.

Update 13. Feb. 2024: Nach einer Woche steht die Spendenuhr schon bei 62 % (3.545,00 €).
Bitte macht das Projekt weiter bekannt und sprecht mir euren Nachbar:innen. Wir whuppen das!

Einweihung der ‚Wartenden Säule‘.

Die Wartende Säule und die Boulebahn an einem sonnigen Vormittag im September. Die Säule hat die Form eines Zeichenstifts und stellt damit den Bezug zum Architekten Manfred Faber her. Sein Arbeitsgerät ist verwaist, weil er wie Millionen andere ein Opfer des Rassenhasses der Nazis wurde.
Foto: © Rob Herff

Zur Einweihung des Kunstwerks auf dem neugestalteten Platz an der Naumannstr. am 25. August kamen zahlreiche Besucher:innen.
Darunter waren viele Vertreter:innen lokaler Initiativen und der lokalen Politik sowie Nachbar:innen.

Der Geschichtsverein Grevenbroich, dem wir das vermutl. einzige Foto von Manfred Faber verdanken, war ebenso vertreten, wie Verwandte von Manfred Faber aus Israel und der Schweiz.
Vertreter:innen der belarussischen Opposition machten deutlich, dass Demokratie keine Selbstverständlichkeit, sondern ein Privileg ist. Das Projekt zeigt, was in einer Demokratie möglich ist, wenn Bürger:innen und Politik zusammenstehen.

Das Kunstwerk thematisiert die brutale Willkür der NS-Diktatur, zugleich erinnert es an das Schaffen und Schicksal des Manfred Faber.

Mehr dazu auf der Homepage von Diana Siebert (ext. Link)
und in diesem Beitrag des NS-Doks ext. (Links)
sowie auf Hagalil.com Manfred Fabers Schrift ‚Billige Kleinwohnungen‘ von Dr. Roland Kaufhold (ext. Link).

Die Mitglieder des Beirats mit ’steinernem Andenken‘. Die Plakette ist aus demselben Granit wie das Kunstwerk gefertigt und zeigt den Grundriss der Naumannsiedlung. Foto: © Biber Happe.

Manfred Faber – ein visionärer Kölner Architekt wird zum Opfer des Holocaust.

geb. 26.10.1879 in Karlsruhe
ermordet am 16. Mai 1944 in Auschwitz

Die Gedenktafel für Manfred mit frischer Blumendeko zum Geburtstag
Blumendeko an der Gedenktafel zum Geburtstag
von Manfred Faber am 26.10. Foto: © Rob Herff 2023

1930 hatte Manfred Faber die ‚Siedlung Riehl‘, die spätere Naumannsiedlung, fertig gestellt und viel Beifall dafür bekommen. Mit 50 war er auf dem Zenit seines Schaffens angekommen.

Die Naumannsiedlung wurde in ihrer Zeit richtungsweisend für den sozialen Wohnungsbau.

Dem Aufbruch in die Moderne folgte ab 1933 Deutschlands jäher Absturz in die Barbarei des NS-Terrors.

Der Star-Architekten der frühen 30er wurde ein Opfer des Holocaust geworden. Manfred Faber wurde am 16. Mai 1944 in Auschwitz ermordet, weil er ‚Volljude‘ im Sinne der NS-Rassengesetze war. Nach dem Krieg wurde er ‚vergessen‘, weil niemand Verantwortung übernehmen wollte.

Manfred Fabers Schicksal zeigt deutsche NS-Geschichte und den Umgang damit wie unter einem Mikroskop.

Wir haben uns auf die Spurensuche nach Manfred Faber begeben und seine ganze Geschichte recherchiert. Hier geht’s zur Dokumentation.


Die Bezirksvertretung Nippes hatte unter Leitung ihrer ehrenamtlichen Bürgermeisterin, Dr. Diana Siebert, die Initiative von Rob Herff aufgegriffen und im Sommer 2022 die Bereitstellung von Mitteln für die Schaffung eines Kunstwerk zum Gedenken an Schaffen und Schicksal von Manfred Faber in der Naumannsiedlung beschlossen. Weitere Unterstützung kam vom Runden Tisch und Nachbar:innen aus dem Viertel.

Das Kunstwerk schafft ‚mitten im Leben‘ einen Ort für das Gedenken an Manfred Faber und schließt diese kollektive und beschämende Erinnerungslücke nach fast 80 Jahren.

Zur Umsetzung des Kunstwerks wurde ein Einladungswettbewerb für Bildende Künstler_innen ausgelobt. Eine Jury hatte Ende November 2022 den Entwurf von David Semper zum Sieger gekürt.

Weitere Synergien entwickeln aus dem Zusammenspiel von Davids Sempers Kunstwerk mit der Gedenktafel, der Dauerausstellung im Faber’s und den Stolpersteinen in der Umgebung.

Parallel erfuhr auch der Platz eine aufwändige Umgestaltung. Nach einer Bürgerbefragung wurde der Platz mit Sitzbänken, einer Bücherkiste und einer Boulebahn aufgewertet.
Nun lädt der Platz wieder zum Verweilen ein und erhält er seine ursprüngliche Funktion als Treffpunkt der Nachbarschaft zurück.

Montage der Zoombox auf Gruppenbild Manfred Faber
Vieles spricht dafür, dass dieser Herr mit Hut und Anzug Manfred Faber im Alter von etwa 40 ist – völlig sicher ist das aber nicht.
Die Initiative für das Gedenken an Manfred Faber in der Märchensiedlung hatte es ausfindig gemacht und es uns überlassen – vielen Dank dafür! (ext. Link)
Ab 15. Mai 2022 wurde dort eine Gedenktafel an Manfred Faber eingeweiht.
Foto: Carl Scholz, Köln-Deutz, Juli 1919, gemeinfrei
Quelle: Stadtarchiv Grevenbroich.
© Bildbearbeitung und Fotomontage Rob Herff 2021.
Ein typischer Eingangsbereich in der Naumannsiedlung im Stil des Neuen Bauens.
In den Bürgersteig davor wurde der Stolperstein für Egon Schier eingelassen.
Der Gegner des NS-Regimes wurde am 25. Februar 1943 im Wehrmachtsgefängnis Bernau erschossen. Foto: © Rob Herff 2020

Spenden für die Ukraine an Blau-Gelbes Kreuz e. V.

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